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Duchenne-Muskeldystrophie

Husten oder Masern sind beim Kinderarzt schnell diagnostiziert und behandelt. Mit solchen Krankheitsbildern hat die Pädiatrie ständig zu tun und sie sind - weil früh erkannt - auch gut zu behandeln. Anders sieht es mit Seltenen Erkrankungen aus, die ein Kinderarzt vielleicht ein oder zwei Mal in seiner Berufslaufbahn sieht.

Duchenne-Muskeldystrophie ist eine genetisch Seltene Erkrankung, die vor allem bei Jungen auftritt. In der Erbsubstanz fehlt ein Muskelprotein, was im Laufe der Zeit zu einer starken Muskelschwäche führt.

Früherkennung ist das A und O

Bei allen Erkrankungen erhöht eine frühe Diagnose die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung massiv. Erstens kann früher mit der Behandlung begonnen werden, bevor Muskeln abgebaut werden. Außerdem erspart es Ihrem Kind die Konsultation von zahlreichen Ärzten und einigen Fehldiagnosen, bis die Ursache gefunden wird. Das Wechselbad an Gefühlen zwischen Hoffen und Bangen findet somit ein Ende und die Duchenne-Muskeldystrophie kann gezielt behandelt werden.

Kinder entwickeln sich nicht einheitlich, sondern gemäß ihren charakterlichen Vorlieben. Es gibt gesunde Kinder, die es gar nicht erwarten können, früh mit krabbeln und brabbeln zu beginnen und eben welche, die es nicht besonders eilig damit haben. Deshalb ist es nicht notwendig, sich Sorgen zu machen, wenn das Kind mit einem Jahr noch nicht läuft, sondern Gleichaltrigen lieber gemütlich zusieht.

Stellen Sie jedoch fest, dass ihr Kind sowohl bei der Motorik, als auch beim Sprechen und der Auffassungsgabe deutlich hinter den anderen zurückbleibt, können Sie einen Arzt ins Vertrauen ziehen. Und ihm mit dem Wissen um die Duchenne Muskelsystrophie auch gezielt darauf ansprechen. Ein Bluttest, der in praktisch jedem Labor durchgeführt werden kann, bringt Gewissheit, denn es ist bereist ab Geburt eine erhöhte Kreatinkinaseaktivität feststellbar.

Sophie Müller