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Achtung: Kopfläuse!

In Schulen oder Kindergärten herrscht Alarm, wenn Kinder Kopfläuse haben. Mit fehlender Hygiene hat das aber nichts zu tun. Außerdem gibt es wirksame Mittel gegen die Plage.

In Klasse 2b fehlen heute fünf Kinder. Bei ihnen wurden Kopfläuse gefunden. Die Klassenlehrerin ordnet an, auch die anderen Kinder der Klasse nach den lästigen Parasiten zu durchsuchen. Diese Szene wird sich so oder so ähnlich auch in diesem Herbst und Winter wieder hundertfach in Deutschland abspielen.

Wichtig zu wissen: Jedes Kind kann es treffen. Der Läusebefall hat nämlich nichts mit fehlender Hygiene zu tun. Die Läuse werden vielmehr beim engen Kontakt zwischen zwei Menschen übertragen. Diese müssen sich so nahekommen, dass die Tiere von einem Kopf zum anderen übersteigen können. Weil Kindergarten- und Grundschulkinder besonders oft die Köpfe zusammenstecken, um etwa in ein Heft zu schauen, sind Kinder in diesem Alter am häufigsten von Kopflausbefall betroffen. Ein Mythos dagegen ist, dass Kopfläuse über Mützen, Schals oder andere Kleidung übertragen werden. Das funktioniert schon allein deswegen nicht, weil die drei bis fünf Millimeter großen Tiere regelmäßige Blut saugen müssen, das sie nur auf menschlichen Köpfen bekommen. Auf Mützen und Co. sterben sie schnell ab.

Kopfhaut und Haare genau überprüfen

Wie können Eltern oder Lehrer nun Kopfläuse entdecken? Sie brauchen eine gute Lichtquelle und eine Lupe, mit der sie Kopfhaut und Haaransatz der Kinder untersuchen können. Dort sind Larven und Eier meistens zu finden. Die erwachsenen Läuse erkennt man, indem man nasse Haare durch einen Nissenkamm zieht. Die Läuse bleiben dann am Kamm hängen. Interessant auch: Die meisten Betroffenen merken gar nichts von ihren ungebetenen Gästen, da bei ihnen kein Juckreiz auftritt. Wer die ungebetenen Gäste aber entdeckt hat, für den heißt es schnell sein: Die Behandlung sollte sofort beginnen. Denn: Eine ausgewachsene Kopflaus kann bis zu 300 Eier legen und breitet sich somit schnell auf dem Kopf aus.

Effektive Mittel gegen Läuse

Im Gegensatz zu früher ist der Kampf gegen die Parasiten heute schnell und effektiv. Früher mussten Mädchen meist ihre langen Haare opfern. Oft versuchten Eltern damals auch, mit Hausmitteln wie Mayonnaise den Läusen beizukommen oder sie traktierten den Kopf ihres Kindes mit heißer Föhnluft. Diese Maßnahmen sind aber unangenehm und vor allem unnötig. Denn heute gibt es wirkungsvolle Mittel. Die Fachgesellschaft für Kinderheilkunde (DGPI) empfiehlt bei Kopflausbefall die Behandlung mit Pyrethoiden oder Dimeticon-Präparaten. Bei Pyrethoiden handelt es sich um synthetische Insektizide, die das Nervensystem der Läuse angreifen und diese abtöten. Dimeticon-Präparate sind Silikonöle, die Läuse ersticken. Beide Mittel sind sehr wirksam gegen Kopfläuse und für den Menschen nicht schädlich. Zusätzlich zu den Präparaten sollten die Haare mit einem geeigneten Nissenkamm ausgekämmt werden. Die gute Nachricht: Wer sein Kind mit einem dieser wirksamen Kopflausmittel behandelt hat, darf es schon am nächsten Tag wieder in die Schule oder in den Kindergarten schicken.

Dr. Julia Egleder

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