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Trusetal Verbandstoffwerk GmbH
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Cool mit einem Auge
Viele Kinder tragen ein Pflaster über einem Auge. Was steckt da dahinter? Und was kann ich tun, wenn mein eigenes Kind ein Pflaster über dem Auge tragen muss?
Etwa fünf bis sieben Prozent aller Kinder leiden unter einer Sehschwäche wie etwa Schielen oder grauem Star. Oft ist von dieser Seheinschränkung nur ein Auge betroffen und dann verschreiben Ärzte und Ärztinnen meistens die sogenannte Okklusions-therapie. Das heißt, dass das gesunde Auge mit einem großen – oft bunten – Pflaster abgeklebt wird, damit das andere eingeschränkte Auge das Sehen besser trainieren kann. Die Okklusionstherapie ist in der Regel sehr erfolgreich, Augenprobleme können so in den Griff bekommen werden. Wie lange und wie oft das Pflaster getragen werden muss, ist individuell und liegt in der Entscheidung der behandelnden Augenärztin oder des behandelnden Augenarztes.
Eltern haben es in der Hand
Trotzdem empfinden die meisten Kinder das Pflaster und die daraus entstehende Seheinschränkung als lästig. Da hilft es, wenn die Eltern geduldig und verständlich erklären, warum das Tragen des Pflasters notwendig ist oder das Kind beim Auswählen des Pflasters mitbestimmen lassen. Auch Verständnis, wenn die Tochter oder der Sohn wegen der Seheinschränkung durch das Pflaster etwas runterfallen lässt oder sich tollpatschig benimmt, sollte selbstverständlich sein. Oft ist es auch wichtig, das Selbstbewusstsein des Kindes zu stärken – weil viele betroffene Jungen und Mädchen in der Schule oder im Kindergarten ausgeschlossen oder gehänselt werden. Dabei sollten Eltern aber vermeiden, die Kinder in der Okklusionstherapie zu übertriebener Vorsicht zu erziehen – sondern sie weiterhin zu freiem Spiel und mutigem Ausprobieren animieren.
Dr. Julia Egleder