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Plagegeister im Haar

Kopfläuse sind lästig, aber kein großes Drama. Woher sie kommen, wie man sie schnell wie- der loswird – und wie Familien mit dem Thema gelassen umgehen können.

„Ich dachte erst, das juckt wegen der Mütze“, erzählt Markus Zimmer, Vater der sechsjährigen Lena, die über juckende Kopfhaut klagt. „Dann haben wir beim Kämmen die ersten Läuse entdeckt. Ich war total erschrocken.“ Der Kopflausbefall trifft die Zimmers völlig unvorbereitet – und er löst ein ungutes Gefühl aus. Dabei sind die kleinen Parasiten zwar unangenehm, aber harmlos.

Kopfläuse sind keine Frage mangelnder Hygiene. Die nervigen Plagegeister verbreiten sich besonders schnell dort, wo viele Köpfe eng beieinander sind: in Kitas, Schulen, beim Spielen, Kuscheln oder beim Selfies machen. Noch ein Missverständnis: Läuse springen nicht, sie krabbeln. Aber das reicht schon, wenn Kinder die Köpfe zusammenstecken.

Gefährlich sind Läuse nicht. Sie übertragen keine Krankheiten, verursachen aber Juckreiz durch ihre Bisse in die Kopfhaut. Das Kratzen kann kleine Wunden und Hautreizungen hervorrufen, selten auch Entzündungen. Viel unangenehmer als der Befall ist oft der soziale Druck. Eltern schämen sich oder befürchten Ausgrenzung – dabei sind Kopfläuse ganz normal. Und kommen in allen Einrichtungen immer wieder vor.

Schnelles Handeln ist wichtig!

Und was hilft nun wirklich? Schnelles Handeln ist wichtig. In der Apotheke gibt es wirksame Mittel – meist auf Sili- konbasis oder mit Insektiziden. Entscheidend ist die genaue Anwendung nach der Packungsbeilage. Zusätzlich sollten Haare mit einem speziellen Nissenkamm täglich ausgekämmt werden. Bettwäsche, Kuscheltiere, Kämme und Mützen sollten gründlich gereinigt, ein paar Tage luftdicht verpackt oder in die Kühltruhe gelegt werden.

„Wir haben den Kampf gegen die Läuse als Teamaktion gesehen“, sagt Vater Markus Zimmer. „Wir haben uns gegenseitig die Haare gecheckt und sie zusammen gewaschen. Dann war das Thema nach wenigen Tagen durch.“ Und wie beugt man vor? Ganz verhindern lässt sich ein Befall nicht, aber regel- mäßiges Kontrollieren – besonders nach Hinweisen aus der Schule oder dem Kindergarten – hilft. Wichtig ist vor allem eins: Ruhe bewahren. „Heute zucken wir nur noch mit den Schultern“, sagt Markus Zimmer. „Läuse? Die kriegen wir schon wieder los.“

Dr. Julia Egleder